Sondersitzung: Fluglärm-Pläne: Ministerium wartet noch auf Daten

Der Frankfurter Flughafen arbeitet an einem neuen Betriebskonzept. Bei einer Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses hat die Grünen-Fraktion dazu viele Fragen an Wirtschaftsminister Mansoori.

Für seine Prüfungen im Zusammenhang mit dem geplanten neuen Betriebskonzept für den Frankfurter Flughafen benötigt das hessische Wirtschaftsministerium noch umfangreiche Daten zu prognostizierten An- und Abflügen. Diese Angaben seien bei der Flughafenbetreiberin Fraport angefordert und bis Ende 2025 in Aussicht gestellt worden, sagte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) in einer Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses des Landtags. 

Erst danach könne die Prüfung beginnen, die voraussichtlich einige Monate in Anspruch nehmen werde. Mit einem Ergebnis werde demnach im Laufe des Jahres 2026 gerechnet. Das Ministerium prüft, ob das geplante neue Betriebskonzept für den Frankfurter Airport mit dem Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Flughafens vereinbar ist. 

Fraport will Flugrouten ändern

Die Fraport und die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatten kürzlich mitgeteilt, dass künftig mehr Flugzeuge Richtung Nordwesten abheben sollen. Die Änderungen betreffen Abflüge bei Flugbetrieb in Richtung West, die in Frankfurt an etwa 70 Prozent der Tage geflogen wird. Hintergrund ist eine steigende Zahl von Flugbewegungen, die bis zum Jahr 2033 erwartet wird. 

Die Fluglärmbelastung der Region sollte so gering wie möglich gehalten werden, bekräftigte Mansoori. Für unvermeidbaren Lärm gebe es einen Ausgleich. Zu der Frage, welche Kommunen künftig womöglich mehr oder weniger belastet werden, sei derzeit keine Aussage möglich, ergänzte der Minister und verwies auf die bislang ausstehenden Daten.

Grüne kritisieren „Überrumpelungstaktik“

Die Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses war auf Initiative der Grünen-Fraktion terminiert worden. Deren verkehrspolitische Sprecherin Katy Walther kritisierte, Mansoori habe bei einer Sitzung der Fluglärmkommission mit Beteiligung betroffener Kommunen zwar bereits von den Änderungen gewusst, jedoch zu dem Thema geschwiegen. Der Minister sei Teil der „Überrumpelungstaktik“ der Fraport, erklärte Walther. 

An den Plänen für das neue Betriebskonzept hatte sich massive Kritik entzündet. Dabei geht es den Anrainerkommunen unter anderem um mangelnde Informationen.