Erneut ist in Mecklenburg-Vorpommern ein Polizist bei einem Einsatz brutal attackiert worden. Die Polizeigewerkschaft GdP fordert grundlegende Konsequenzen.
Nach dem neuerlichen Gewaltakt gegen Polizisten in Schwerin hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mehr Rückhalt für die Einsatzkräfte in Gesellschaft, Politik und Justiz gefordert. „Wir hören immer wieder Lippenbekenntnisse, wenn ein neuer Fall bekannt wird. Doch die verpuffen ohne Wirkung, wenn nicht auch Konsequenzen folgen“, beklagte GdP-Landeschef Christian Schumacher in Schwerin.
Er verwies auf die jüngste Kriminalstatistik für Mecklenburg-Vorpommern, nach der Ordnungs- und Rettungskräfte im Einsatz immer häufiger attackiert würden. „Wir sind da, um zu helfen, geben aber immer häufiger die Zielscheibe ab für Frust und Respektlosigkeit gegenüber dem Staat. Egal, ob vor der Kneipe, am Rande von Fußballspielen oder bei Demonstrationen“, konstatierte Schumacher.
Er forderte von der Landesregierung eine bessere materielle und personelle Ausstattung der Polizei und von der Justiz wirksamen Schutz. „Wenn vor Gericht Angriffe auf Polizisten als Berufsrisiko abgetan werden, dann stimmt die Grundjustierung nicht. Wir wollen Helfer und nicht Prellbock sein“, betonte der Gewerkschafter. Wie seine Polizeikollegen erwarte er nach gewalttätigen Angriffen auf Einsatzkräfte „Urteile mit Außenwirkung, die ein klares Stoppzeichen setzen“.
Anlass für den neuerlichen Appell der GdP war der Angriff auf Polizeibeamte in Schwerin. Beim Versuch, in der Schweriner Innenstadt einen Streit zu schlichten, waren in der Nacht zum Samstag Polizeibeamte selbst zum Ziel gewalttätiger Attacken geworden. Den Angaben zufolge hatte ein 28-jähriger Polizist nach einem Tritt gegen den Kopf kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Zwei weitere Beamte seien im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung verletzt worden.