„Brutal“ und „abscheulich“ nannte der Vorsitzende Richter bei der Urteilsverkündung das Verbrechen, wofür am Landgericht Erfurt nun ein Mann eine mehrjährige Haftstrafe erhielt.
Weil er mit Hammerschlägen gegen den Kopf einen anderen Mann getötet hat, ist ein 67-Jähriger am Landgericht Erfurt wegen Totschlags zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Es sei ein „brutales und abscheuliches Verbrechen“ gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Markus von Hagen bei der Urteilsverkündung. Ein Mann sei mit roher Gewalt aus dem Leben gerissen worden, die Familie des Toten leide.
Dem Urteil zufolge war der Angeklagte Ende Mai vergangenen Jahres zunächst mit einem Gesellschafter des Großmarkts, für den er gearbeitet hatte, wegen Vorwürfen um Finanzen des Unternehmens in Streit geraten. Die Auseinandersetzung sei dann eskaliert, der Angeklagte habe zum Hammer gegriffen und 18 Mal auf den Kopf des 63-Jährigen eingeschlagen. Dieser sei infolge der Schläge verblutet.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Die Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes zur Verdeckung einer anderen Straftat gefordert. Laut Anklage habe der Mann verdecken wollen, dass er Gelder des Großmarkts veruntreut habe. Das sah das Gericht nicht bestätigt. Der Verteidiger des Angeklagten hatte auf Freispruch plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Angeklagte und das Opfer stammen aus derselben Gegend in Vietnam und engagierten sich seit Jahrzehnten in Deutschland in der vietnamesischen Gemeinschaft. Der Mann hatte bereits eingeräumt, den 63-Jährigen mit dem Hammer getötet zu haben – allerdings sei dies aus Notwehr geschehen. Notwehr oder eine Affekthandlung stellte die Kammer nicht fest.