Mückenabwehr: Wie ein Mückenschutz-Armband gegen die Insekten helfen soll

Neben Sprays, Cremes und Duftkerzen soll ein Mückenschutz-Armband nervige Insekten fernhalten können. Wie und ob das funktionieren kann, verrät der stern.

In den wärmeren Monaten treiben sie ihr Unwesen und stechen an den fiesesten Körperstellen zu oder summen einem beim Einschlafen ums Ohr. In manchen Regionen können sie sogar Krankheiten übertragen. Um nervige Mücken fernzuhalten, gibt es einige Methoden: Manche sind effektiv, andere zumindest umstritten. Das Mückenschutz-Armband ist eines davon und wird häufig kritisch beachtet. Aber wie funktioniert es? Und tut es das überhaupt?

Mückenschutz-Armband: Wie wirkt es?

„Je höher der Wirkstoffanteil, desto länger der Schutz, desto größer aber auch die gesundheitlichen Gefahren“, schreibt die Verbraucherzentrale Hamburg über das Mückenschutz-Armband und Mückenabwehrmittel generell. Diese Gadgets arbeiten also meist mit chemischen Wirkstoffen, die allerdings nicht immer zu empfehlen sind. Dazu schreibt die Verbraucherzentrale:

„Am häufigsten wird DEET (Diethyltoluamid) als Wirkstoff in Mückenschutzmitteln eingesetzt, das bis zu 7,5 Stunden vor Mückenstichen schützen kann. Weitere chemische Substanzen sind das besser verträgliche, aber nicht so lang wie DEET wirkende Icaridin oder EBAAP (Hydroxylethyl-Isobutyl-Piperidin).“ Letzteres habe zwar die geringsten Nebenwirkungen, aber auch die geringste Wirksamkeit der genannten Mittel. Zudem gebe es natürliche Wirkstoffe wie PMD (Para-Menthan-3,8-diol/Citriodiol) oder ätherische Öle wie Lavendel, Citonella oder Geraniol. Diese würden aber schneller auf der Haut verdampfen und unter der Sonne könnten sie die Schleimhäute reizen.

Die Verbraucherzentrale rät von dem Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) eher ab. Denn es kann Hautreizungen und Reizungen an Schleimhäuten und Augen hervorrufen und für Schwangere und Kinder gefährlich sein. Stattdessen seien Mittel mit dem verträglicheren Wirkstoff Icaridin eher zu empfehlen. Generell seien eher die reizärmeren Wirkstoffe zu empfehlen, die allerdings wie oben erwähnt weniger effektiv seien. Mückenschutz-Armbänder setzen auf ähnliche Wirkstoffe wie Sprays oder Cremes, wollen sie aber vom Körper fernhalten, indem sie in Plättchen gegeben werden oder nur wenige Hautpartien berühren, wie Handgelenk oder Knöchel.

Mückenschutz-Armband: Warum es auch Zweifel gibt 

Dadurch, dass die Mittel nur punktuell zum Einsatz kommen, wird häufig die Wirksamkeit infrage gestellt. Stiftung Warentest überprüfte vor einigen Jahren sechs Mückenschutz-Armbänder und kam zu folgendem Ergebnis: „Die sechs geprüften Mückenarmbänder können die stechfreudigen Insekten nicht vertreiben, geschweige denn Stiche verhindern.“ Aber: Auch 2025 getestete Sprays waren nicht wirklich zuverlässig gegen die Insekten, wie Sie hier erfahren:

Wirklich lang anhaltenden und vor allem nebenwirkungsfreien Schutz bietet also kaum ein Mittel oder Tool. Technologien mit Ultraschall oder elektromagnetischen Wellen seien laut Mücken-Experte Pie Müller ebenfalls fraglich: „Wissenschaftlich ist mir nicht klar, worauf das basiert. Soviel ich weiß, gibt es auch keine Studien, die die Wirkung des Armbandes gezeigt hätten“, sagt er im SRF-Konsumentenmagazin „Espresso“.

Manche Armbänder könnten geringen Schutz bieten, sollten aber auf starke chemische Substanzen verzichten. Zudem werden sie nur am Handgelenk getragen und können kaum Stiche an den Beinen verhindern − sie können allerdings auch an jedem Handgelenk sowie am Knöchel getragen werden. Ergänzt werden kann das Ganze um Sprays oder Cremes. Weitere Tipps, um Mücken generell fernzuhalten, finden Sie hier.

Die Verbraucherzentrale schreibt zum Schutz mit Sprays und Cremes: „Setzen Sie Antimücken-Spray und andere Mückenschutzmittel nur dann ein, wenn diese wirklich notwendig sind, zum Beispiel beim Wandern in der Natur. Achten Sie auf die Anleitung des Mückenschutzmittels, prüfen Sie die Dosieranleitung aber kritisch. Denn: Viel hilft nicht viel und mit Sprays sprüht man rasch am Ziel vorbei. Ist ein Schutz nicht mehr dringend erforderlich, sollten Sie die Reste des Mittels besser wieder abwaschen.“

Weitere Möglichkeiten zur Mückenabwehr

Hilfreich sei laut Verbraucherzentrale Hamburg folgendes:

Helle, langärmlige und dicht gewebte Kleidung, besonders bei KindernNetze über Kinderwagen, feinmaschige Fliegengitter an Fenstern und Türen; alternativ sind freistehende Kuppelnetze zu empfehlenVentilatoren würden Mücken ebenfalls vertreibenRegelmäßig bei Hitze duschen, um Schweiß zu verhindern, der die Insekten anziehen kannWeiterer Tipp: Empfohlene Mückensprays auf die Kleidung auftragen, um Hautreizungen der Mittel auszuschließen

Diese Armbänder gibt es

Wer dennoch ein reizarmes Armband testen möchte, um Mücken temporär und stellenweise fernhalten zu können und um Mittel nicht direkt auf der Haut zu haben, kann auf folgende Modelle zurückgreifen, die ohne DEET oder Wellentechnik auskommen und von Nutzerinnen und Nutzern als hilfreich bewertet worden sind.

Moskifend

Das Modell von Moskifend wird als Anti-Mücken-Armband deklariert und ist in einer Einheitsgröße zu haben, die für Kinder und Erwachsene passend sein soll. Die Bewertungen von Amazon-Kundinnen und -Kunden sind überwiegend sehr positiv. Viele Menschen sind laut Bewertungen mit der Wirksamkeit und dem angenehmen Geruch des Mückenarmbandes zufrieden. Sie seien zuverlässig und würden einen langanhaltenden Schutz vor Mückenstichen bieten, heißt es. Auch die Hautverträglichkeit wird hervorgehoben. Das Armband arbeitet mit ätherischen Ölen und sei frei von Diethyltoluamid (DEET). Es gibt aber auch Stimmen, die besagen, dass es kaum Schutz bietet.

Imline

Diese Armbänder arbeiten mit Citronella-Öl und anderen ätherischen Ölen. Sie sind weniger effektiv als die chemischen Mittel, sollen dafür aber verträglicher sein. Laut Bewertungen bietet es einen guten Mückenschutz fürs Handgelenk. Zudem wird die Optik hervorgehoben: Das Produkt sehe durch das Leder hochwertig aus und sei angenehm zu tragen. Auch hier gibt es Bewertungen, die von einem geringen Schutz berichten.

Para Kito

Das Mückenschutz-Armband von Para Kito gibt es bei Shop Apotheke zu kaufen. Hier wird ein Plättchen ins Armband gesteckt, das mit einem Anti-Mückenmittel ausgestattet ist. Man kann es am Handgelenk oder am Knöchel tragen, oder einfach in der Nähe des Körpers anbringen. Vorteil ist, dass möglicherweise reizbare Mittel nicht in direkten Kontakt mit der Haut kommen. In den Bewertungen heißt es, dass es besonders dann helfe, wenn es am Handgelenk sowie am Knöchel getragen werden, manche Nutzerinnen und Nutzer berichten von geringem Schutz.

Hinweis: Bei allen Armbändern wird darauf hingewiesen, dass man Biozidprodukte vorsichtig verwenden und stets die Hinweise der Hersteller beachten solle.

Quellen: NDR