Blutüberströmt und leicht bekleidet wird eine Frau in der Nähe der Berliner Haltestelle Osloer Straße aufgefunden. Tatort soll ein leerstehendes Gebäude sein. Zum Prozessbeginn schweigt der Mann.
Nach Gewalttaten in einem leerstehenden Gebäude steht ein 28-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord. In einem Fall soll er eine junge Frau vergewaltigt und dann mit einem Messer und einer abgebrochenen Bierflasche schwer verletzt haben.
Einige Wochen zuvor habe er einen 17-Jährigen in dem leerstehenden Haus in Berlin-Reinickendorf bedroht, gefesselt und geschlagen. Der Verteidiger erklärte zu Prozessbeginn, sein Mandant werde sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.
Die junge Frau war am Abend des 8. Januar dieses Jahres blutüberströmt und nur leicht bekleidet in der Nähe des U-Bahnhofs Osloer Straße aufgefunden worden. Es soll sich um eine 24-jährige gebürtige Rumänin handeln.
Anklage: Tat „auftragsgemäß verübt“
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte in Tötungsabsicht auf die Frau eingestochen hatte. Sie sei durch mehrere Stich- und Schnittverletzungen am Kopf, im Gesicht und am Körper verletzt worden. Zuvor habe er sie an dem abgelegenen Ort unter Vorhalt eines Messers vergewaltigt. Hintergrund seien Schulden der Frau aus Drogengeschäften gewesen.
Der Angeklagte mit tunesischer Staatsbürgerschaft soll zudem am 21. November 2024 einen damals 17-Jährigen, der Marihuana von ihm kaufen wollte, in dem leerstehenden Haus angegriffen haben. Er habe eine Druckluftpistole auf den Jugendlichen gerichtet, ihn mit Schnürsenkeln gefesselt und mit einer Glasflasche geschlagen. Der 17-Jährige habe sich befreien und fliehen können.
Vier Tage nach der Gewalt gegen die 24-Jährige wurde der Angeklagte festgenommen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 17. Juni fortgesetzt.