Eskalation hinter Gittern: Mehr Gewaltübergriffe auf Bedienstete im Justizvollzug

Wer hinter Gittern arbeitet, hat einen Job mit Risiken und Nebenwirkungen. Gewalttätige Übergriffe von Gefangenen auf Beschäftigte sind oft nicht zu verhindern.

Die Zahl der Übergriffe von Gefangenen auf Bedienstete im nordrhein-westfälischen Justizvollzug hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Insgesamt habe es im vergangenen Jahr 135 Vorfälle gegeben, bei denen 133 Bedienstete verletzt worden seien, heißt es in einem Bericht des NRW-Justizministeriums an den Rechtsausschuss des Düsseldorfer Landtags. 2023 seien 118 Bedienstete verletzt worden, 2022 seien es 85 gewesen.

Allerdings habe die Intensität der Übergriffe zuletzt deutlich abgenommen. So seien im vergangenen Jahr insgesamt 922 Dienstunfähigkeitstage infolge der erlittenen Verletzungen registriert worden. 2023 seien dagegen 1.682 Dienstunfähigkeitstage angemeldet worden (2022: 659). 

Erfasst wurden den Angaben zufolge alle Tätlichkeiten gegenüber Bediensteten, die eine vorsätzliche Körperverletzung im Sinne der einschlägigen Paragrafen des Strafgesetzbuches darstellen und die angezeigt worden sind. Nicht erfasst wurden in diesem Zusammenhang Bedrohungen und Beleidigungen.