Was ist der Unterschied zwischen Brutto- und Nettogehalt? Viele neue Azubis stehen hier laut Hessens Unternehmerverbänden auf dem Schlauch. Über Wirtschaft im Schulunterricht debattiert der Landtag.
Unternehmen und Banken pochen auf mehr Vermittlung von Wirtschafts- und Finanzthemen in Hessens Schulen. „Viele Arbeitgeber berichten, dass es bei Schulabgängerinnen und -abgängern am Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge mangelt“, teilte die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der Bundesverband deutscher Banken ergänzte: „Die Vermittlung wirtschaftlicher und finanzieller Zusammenhänge kommt im Schulalltag häufig zu kurz – gleichzeitig wünschen sich junge Menschen genau hier mehr Orientierung und praxisnahe Unterstützung.“
Debatte im Landtag über Wirtschaft im Unterricht geplant
Auch laut der VhU berichten Arbeitgeber, „dass bei neuen Auszubildenden häufig zwar großes Interesse in Bezug auf das Themenfeld Geld und Finanzen besteht, gleichzeitig jedoch grundlegendes Wissen – zum Beispiel Brutto-/ Nettogehalt, Sozialversicherungssystem, insbesondere Rente – fehlt“.
Am Nachmittag (Mittwoch) ist im hessischen Landtag in Wiesbaden auf Antrag der FDP-Opposition eine Debatte über das Hamburger Modell „School meets Finance: Ökonomische Wissensvermittlung aus der Praxis“ angesetzt. Dabei gehen Experten aus Unternehmen in Schulen, um Finanzthemen zu vermitteln.
Wofür Taschengeld ausgeben? Wirtschaftsthemen in Grundschulen
Das hessische Kultusministerium teilte der dpa vorab mit, dass ökonomische Bildung für die Landesregierung ein „zentraler Bestandteil einer zeitgemäßen Allgemeinbildung“ sei. Die Finanzbildung erfolge an Hessens Schulen fächerübergreifend und sei mit dem Verbraucherschutz „unter den besonderen Bildungs- und Erziehungsaufgaben“ im Schulgesetz des Landes verankert. Diese Wissensvermittlung könne schon in der Grundschule beginnen: „Im Matheunterricht kann überlegt werden, wofür Taschengeld ausgegeben wird.“