Kriminalität: Große Razzia im Clan- und Rockermilieu in NRW

Welche Verbindungen gibt es zwischen der Türsteher-Szene und dem kriminellen Clan- und Rockermilieu? Das will die NRW-Polizei mit behördenübergreifenden Kontrollen herausfinden.

Rund 400 Polizistinnen und Polizisten kontrollieren bei einer großangelegten Razzia seit dem Abend in mehreren NRW-Städten Bars, Diskotheken und Bordelle. Nach Auskunft des NRW-Innenministeriums gilt der Einsatz der Polizei dabei der Türsteher-Szene im Clan- und Rockermilieu. Kontrollen soll es unter anderem in Dortmund, Duisburg, Essen, Köln, Recklinghausen und im Kreis Wesel geben. Die Polizei werde dabei auch vom Zoll, den Ordnungsämtern sowie den Ausländerämtern unterstützt. 

Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden seien in der Vergangenheit wiederholt Bezüge bekannter Clanfamilien und Rockern zu Firmen des Sicherheits- und Bewachungsgewerbes bekanntgeworden, hieß es aus dem Innenministerium. So solle der Einsatz helfen, diese bisher eher unberücksichtigten Verflechtungen weiter aufzuklären. Es gebe zudem Anzeichen auf Schwarzarbeit, gefälschte Qualifikationsnachweise, Steuerhinterziehung und undurchsichtige Firmengeflechte. 

Strategie der Nadelstiche

Bei den behördenübergreifenden Kontrollen gehe es darum, weitere Nadelstiche zu setzen, die helfen, „kleine und große kriminelle Fische zu fangen“, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mit, der die Kontrollmaßnahmen an einigen Orten im Ruhrgebiet begleitete. „Im dunklen Nachtleben machen Clans- und Rocker gerne ihr Geld“, so der Minister. 

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen setzt seit einigen Jahren immer wieder mit derartigen behördenübergreifenden Kontrollen auf eine sogenannte Strategie der Nadelstiche in diesem Bereich. Dabei ahnden die Ordnungskräfte auch kleinere Verstöße, verhängen Ordnungsanzeigen und Verwarngelder und fertigen bei entsprechenden Delikten auch Strafanzeigen.