Papstwahl in Rom: Wie reich ist der Vatikan?

Seit jeher ranken sich wilde Gerüchte um den Reichtum der katholischen Kirche. Wer sich aber die Bilanz des Vatikans anschaut, sieht von sagenhaftem Vermögen keine Spur.

Der Papst ist zwar Herr aller Katholiken, Chef des Vatikans und einer der letzten absoluten Alleinherrscher auf diesem Planeten, doch reich wird man in dem Job nicht unbedingt. Der Vatikan zahlt dem Heiligen Vater zwar seine gesamten Kosten – Essen, Unterkunft, Reisen und so weiter – aber ein Gehalt bekommt er nicht. 

Für den Gottesstaat im Herzen Roms ist das vielleicht auch besser so. Denn wie jedes andere Land auch hat der Heilige Stuhl Finanzprobleme. Zuletzt fehlten ihm 80 Millionen Euro. Hauptgrund: die Personalkosten.

Vatikan mit Finanzproblemen

Seit jeher ranken sich wilde Gerüchte um das Vermögen der katholischen Kirche. Aber die Zeiten, in denen die Vertreter Gottes das Geld aus ihren Gläubigen (und ganzen Ländern) herauspresste sind lange vorbei. 

Wer sich die Vermögensdetails des Vatikans anschaut, stellt fest: von sagenhaftem Vermögen (fast) keine Spur.

Der letzte Finanzhaushalt des Vatikans lag bei rund 1,2 Milliarden Euro. Das entspricht in etwa dem jährlichen Etat von Städten wie Potsdam, Leverkusen oder Braunschweig.Rund 5400 Immobilien besitzt der Vatikan. Die allermeisten davon in Italien. Der Wert beträgt rund drei Milliarden Euro. 70 Prozent davon stellt der Staat seinen Dienern mietfrei zur Verfügung.Die legendäre wie skandalumwobene Vatikanbank (mittlerweile eine auskunftspflichtige Privatbank) hat 12.000 Kunden und zuletzt einen Gewinn von 30 Millionen Euro gemacht. Selbst mittlere Banken wie die Sparkasse Harburg-Buxtehude sind deutlich größer.Über die Höhe des Gesamtvermögens, also neben Immobilien, Gold-Reserven, Aktien und Staatsfonds, schweigt sich die Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls aus. Bekannt ist nur, dass sie im Jahr 2023 einen Gewinn von 46 Millionen Euro erwirtschaftet hat. 

Als Hauptgeldquellen dienen dem Vatikan Spenden, der sogenannte Peterspfennig, Eintrittsgelder und Abgaben von reichen Bistümern, etwa in USA und Deutschland. Aus diesen Ländern liegen teilweise Zahlen vor. Die Katholische Kirche in Deutschland ist der größte private Immobilienbesitzer des Landes und verfügt über ein Vermögen von mindestens 200 Milliarden Euro. Auf diese Werte aber kann der Papst nicht einfach zugreifen. 

Quellen:Vatican News, NDR Info, Wallstreet-Online, Dom Radio, Sparkassen-Rangliste, Kirche und Leben