Mehr als 120 Geier durch vergifteten Kadaver in Südafrika verendet

Mehr als 120 vom Aussterben bedrohte Geier sind in Südafrika verendet, nachdem sie den offenbar von Wilderern vergifteten Elefantenkadaver gefressen haben. „Das Ausmaß der Tragödie ist erschütternd: 123 Geier wurden vor Ort tot aufgefunden“, erklärten die Verwaltung des Krüger-Nationalparks und die Artenschutzorganisation Endangered Wildlife Trust (EWT) am Donnerstag. Unter den toten Vögeln seien Weißrückengeier, Kapgeier und ein Ohrengeier, die alle auf der Liste gefährdeter Arten stehen. 

84 weitere Geier seien nach dem Vorfall Anfang der Woche auf dem Landweg und mit Hubschraubern zur Behandlung und Überwachung mitgenommen worden, erklärten der Park und der EWT. 

Der Elefantenkadaver war – vermutlich von Wilderern – mit hochgiftigen Pestiziden versetzt worden. Die Vergiftung von Kadavern werde von Wilderern zunehmend eingesetzt, um insbesondere Löwen zu töten, deren Körperteile in der traditionellen chinesischen Medizin gefragt sind, hieß es in der Erklärung weiter.

Es handelt sich um den folgenschwersten Vorfall dieser Art, seitdem im Jahr 2019 in Botsuana mehr als 500 vom Aussterben bedrohte Geier durch einen vergifteten Kadaver starben.  

Bei der Methode versetzten Wilderer entweder ein bereits totes Tier mit Gift oder töten ein Tier, um es als Köder zu verwenden. Nach Angaben des EWT hat die Löwen-Wilderei in den vergangenen Jahren stark zugenommen.