Evangelische Landeskirche: Landesbischof Kramer: Aufrüstung macht Welt eher unsicherer

Was sind die Antworten auf die Bedrohungen und Konflikte der Zeit? Derzeit fließt sehr viel Geld in Rüstung. Der Bischof der Evangelischen Landeskirche Mitteldeutschlands sieht darin eine Bedrohung.

Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, warnt vor einer kontinuierlichen militärischen Aufrüstung. „Angesichts der Bedrohungslage mag eine Stärkung der militärischen Sicherheit sinnvoll erscheinen. Doch auf lange Sicht wird Rüstung und militärische Stärke nicht die Sicherheit in Europa garantieren“, sagte Kramer laut Mitteilung zum Auftakt der Landessynode im Kloster Drübeck. „Nachhaltige Sicherheit beginnt mit Vertrauen und darf nicht nur militärisch gedacht werden.“

Aus Kramers Sicht müssen sich Gesellschaft und Kirche dafür einsetzen, dass in Deutschland, in Europa und in den Vereinten Nationen die notwendigen zivilen Mittel, Instrumente und Kompetenzen dafür stark gemacht werden. Konflikte sollten überhaupt nicht militärisch eskalieren können. „Im Zeitalter von Massenvernichtungswaffen beinhaltet die Logik der Abschreckung eine zivilisationsbedrohende Tendenz, und keine Regierung der Welt kann garantieren, dass der in dieser Logik angelegte Vernichtungsdrang dauerhaft zu kontrollieren ist. Eine kontinuierliche Aufrüstung macht die Welt eher unsicherer als sicherer“, so der Landesbischof. 

Was kann die Kirche tun?

Die EKM werde sich aktiv einbringen und ökumenische Beziehungen zu Kirchen weltweit pflegen und Kontakte auch unter schwierigen Bedingungen fördern. Außerdem sollten Möglichkeiten geschaffen werden, dass sich Menschen begegnen und voneinander lernen könnten. 

Die Kirche verliere stetig weiter Mitglieder. „Es wird in den nächsten Jahren spürbar enger“, so Kramer in seinem Bericht. Es würden erhebliche Einsparungen notwendig, die schon im Doppelhaushalt 2026/2027 greifen. 

Im vergangenen Jahr gehörten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, deren Gebiet sich vor allem über Sachsen-Anhalt und Thüringen erstreckt, knapp 573.800 Menschen an und damit gut 20.800 weniger als noch ein Jahr zuvor.

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